Live-Review! Marty And The Bad Punch 24.2. Planegg, Kupferhaus

Große Ereignisse werfen lange Schatten voraus. Kein Satz passt besser auf das live Debüt von Marty And The Bad Punch. Ich lernte Marty, der eigentlich Martin heißt, bei der Pyraser Classic Rock Night letztes Jahr kennen. Wir kamen ins Gespräch und er erzählte mir damals viel von seiner Musik und seinen Plänen, einmal live zu spielen. Ein halbes Jahr später fragte mich Marty, ob ich sein Konzert fotografieren würde. Natürlich sagte ich ja und war sehr gespannt darauf, was mich erwarten würde.
 

Am Samstag, den 24.02.2024, war es dann endlich so weit. Die Location, das Kupferhaus in Planegg, sah schon sehr vielversprechend aus. Als ich gegen Mittag dort aufschlug, waren alle Techniker fleißig am Werkeln und bereiteten alles für den Auftritt vor. Dass Marty keine halben Sachen machte, wurde mir endgültig klar, als er mir seine
Mitstreiter vorstellte. Frank Pané schwingt normalerweise seine Axt bei den deutschen Hardrock Urgesteinen von Bonfire. Carsten Enghardt der Mann hinter den Drums, verdrosch seine Felle schon für Lionel Ritchie oder Billy Preston. Michele Luppi dürfte ebenfalls jedem Hardrock-Fan ein Begriff sein. Der Mann steht eigentlich bei Whitesnake hinter den Keys und dem Mikro. Dieses einmalige Line-up vervollständigten Rockröhre Dan Byrne und Bassmonster Ian Edwards.
Schirmherr der Veranstaltung war Herman Rarebell, seines Zeichens ehemaliger Drummer der legendären Scorpions und Mitsongwriter des Klassikers "Rock You Like A Hurricane"! Perfekte Voraussetzungen für einen rockigen Abend.
Martin überließ an diesem Tag nichts dem Zufall und war gefühlt omnipräsent. In einem Moment flitzte er völlig aufgedreht durch die Halle, und im nächsten Augenblick saß er völlig  entspannt mit seiner Gitarre auf der Bühne und hielt Small Talk mit seinen Bandmitgliedern. Für alles und jeden hatte er ein offenes Ohr und war immer ansprechbar.
Im Vorfeld verkaufte Marty zehn exklusive Meet & Greet Packages. Wer die Band aus nächster Nähe kennenlernen wollte, erhielt einen VIP Meet & Greet Pass, Eintritt zum
Soundcheck, ein Foto mit der Band, einen Satz Gitarrenpleks, ein signiertes Cover vom kommenden Album und eine coole Logo-Einkaufstasche! Außerdem durften zum Meet & Greet pro Person noch zwei Freunde mitgebracht werden. Entsprechend war die Halle beim Soundcheck gut besucht und die Fans erhielten einen ersten Eindruck von der Band, bevor sie diese dann persönlich treffen durften. Für das Meet & Greet nahmen sich die Musiker viel Zeit, signierten Eintrittskarten und diverse mitgebrachte Artikel, warfen sich für das gemeinsame Foto in Pose und beantworteten geduldig alle Fragen. Anschließend nahmen Fabian Nafziger alias Alex Bender und Band die Halle in Beschlag, um Vorbereitungen für ihren Auftritt zu treffen. Marty und seinen Bandmitgliedern blieb jetzt noch ein wenig Zeit zur Entspannung und individuellen Vorbereitung.

Hauptorganisator Richard Schaurich vom Kulturförderverein eröffnete offiziell den Abend. Dabei kündigte er an, dass in Zukunft öfter härtere Klänge im Kupferhaus erschallen könnten, bevor er das Mikro an Herman Rarebell übergab. Dieser prophezeite Marty And The Bad Punch noch eine große Zukunft. Von beiden Bands werde man noch viel hören, erklärte Rarebell, bevor es endlich ans Eingemachte ging.
Alex Bender startete mit viel Energie in sein Set. Musikalisch ist Bender breit aufgestellt und servierte den Fans eine wilde Mischung aus Deutschrock mit Pop, Funk und Rap-Anleihen. Aber auch mit ruhigen Tönen oder Saxofon-Einlagen konnte die Band überzeugen. Die neue Single "Was ist bloß los" funktionierte live super und wurde von den Fans abgefeiert.
Während der kompletten Show animierte Nafziger immer wieder das Publikum und brachte dieses auf Betriebstemperatur für Marty And The Bad Punch. Am Ende des Sets kamen Marty, Dan Byrne und Michele Luppi auf die Bühne und Herman Rarebell nahm den Platz hinter dem Schlagzeug ein. Gemeinsam präsentierten Sie mit der Alex Bender Band den Scorpions Klassiker „Rock You Like A Hurricane“.
Nach einer kurzen Umbaupause war es dann endlich so weit. Die Band wartete hinter der Bühne gespannt auf das Intro, doch vorher wollte Herman Rarebell höchstpersönlich die Ankündigung für Marty And The Bad Punch übernehmen. Doch dann ging alles plötzlich ganz schnell. Das Intro erklang und Marty And The Bad Punch enterten die Bühne und wurden mit frenetischem Applaus begrüßt.
Vom ersten Ton an wurde den Fans ein fettes Hardrock-Brett durch die Lauscher geblasen. Der Auftaktsong „The Time Is Now" passte wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge, bevor mit "Pushing On" die Marschrichtung des Abends vorgegeben wurde. Dazwischen sprang Herman Rarebell noch einmal kurz auf die Bühne um Marty Glück für die Show zu wünschen.
Martin war in diesem Abend kein Mann der großen Worte, sondern der Typ für die knackigen Gitarrenriffs. Und davon gab es einige auf die Löffel. Rockig ging es mit „Dream In The Dark“ und „Heart Attack“ weiter, bevor das Tempo gedrosselt wurde. Nebel waberte über die Bühne, während Dan Byrne nur mit Akustikgitarre auf der Bühne erschien und seinen Song „Hemispheres“ zum Besten gab. Gänsehaut pur.
Marty konnte mit Dan Byrne keinen besseren Sänger für seine Liveshow verpflichten. Stimmlich variabel und ausdrucksstark präsentierte sich der sympathische Brite.
Die Spielfreude von Marty And The Bad Punch übertrug sich direkt auf die Fans. Und diese feierten die nächsten Songs „Without You“ und „Walk A Straight Line“ als gäbe es
kein Morgen. Marty tigerte immer wieder mit einem fetten Grinsen im Gesicht über die Bühne und lieferte sich kleine spielerische Battles mit Frank und Ian, hielt sich dabei aber stets im Hintergrund. Frank und Ian suchten den Kontakt zu den Fans und schüttelten dabei so manches geniale Riff locker aus dem Ärmel. Michele und Ian unterstützten Dan mit Backing Vocals und bei diversen Soli stellten Frank und Michele ihre spielerischen Qualitäten immer wieder unter Beweis.
Der Hardrock-Express pflügte mit „My Demons“ und „Dont Bother Me“ weiter durch den Abend, bevor Carsten Enghardt hinter seinen Kesseln dem Publikum zeigte, wo der Frosch die Locken hat. Die Fans feuerten den Meister hinter der Schießbude immer weiter an und brachten das Kupferhaus zum Kochen.
Mit „Deadwood“, wurde der letzte Teil der Show eingeläutet. Es folgte die wunderbare Ballade „Have Faith“ und „Wispers In The Wind“. Die Stimmung auf und vor der Bühne war einfach grandios, bevor der letzte Song „Burn“ in die Menge gefeuert wurde.
Als Marty und die Band die Bühne verließen, wollte der Applaus kein Ende nehmen. Die Zugabe-Rufe wurden immer lauter und völlig überwältigt von der Reaktion der Fans, kamen Marty And The Bad Punch auf die Bühne zurück und ließen es mit „Pushing On“ noch einmal ordentlich krachen. Danach war aber endgültig Schluss. Es wurden noch Pleks und Setlisten verteilt, bevor Band und Fans glücklich die Halle verließen.
Es war ein grandioser Abend mit einem Hardrock-Feuerwerk vom Feinsten. Von der Auswahl der Musiker, über das Zusammenspiel der Band, bis hin zur Songauswahl, eine perfekte live Premiere. Hoffentlich gibt es bald mehr davon!
Es war mir eine Ehre, an diesem Tag dabei sein zu dürfen! Danke Marty!

Text+Fotos: Sandra Baumgartl 
 

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