Das Firebird Festival fand heuer erstmals in neuer Lokalität des alten Klosters Nimbschen bei Leipzig statt.
Eine riesige Fangemeinde fand sich über drei Tage auf dem weitläufigen, aber doch kuschelig gelegenen Gelände ein.
Die durchweg reibungslose Abwicklung durch die Festival-Crew bei der Anreise machte einem im Vorfeld schon einmal gute Laune und diese sollte sich die nächsten drei Tage auch nicht mehr ändern. Wer mit Camper oder Zelt unterwegs war, wurde auf dem Campingplatz von der „Gemeinde“ fröhlich begrüßt und schon ging’s mit flotten Schritten zum Ort der Begierde. Zwei Bühnen unter freiem Himmelszelt, mehrere Scheunen, Tagungsräume, Säle, Ballrooms, Bars, Cafés, Dancefloors, eine Bowlingbahn und natürlich das gesamte Hofgelände standen bereit für alles, was das Billyherz höherschlagen ließ.
Jede Menge Verkaufsstände von Fashion bis Vinyl, von Tattoo bis Barber, von Schuhen bis Hüten, Lifestyle und Wohnen und so vielem mehr, wie es bunter und kultiger nicht sein konnte. Nicht unbedingt käuflich zu erwerben waren die ausgestellten Vehikel aus der damaligen Ära. Freunde flossenbehafteter Motorträume kamen hier ins Schwelgen bei der Vielzahl der eindrucksvollen Autos einer längst vergangenen Zeit. Und doch lebt diese immer noch weiter und das nicht zuletzt durch die vielen überwältigenden Bands, die hier in einem steten Fluss mit authentischer Livemusik die Tage wie im Fluge vergehen ließen. Wer tanzen konnte, war hier klar im Vorteil. Still sitzen war bei dieser Musik einfach nicht möglich. Und so konnte jeder, der wollte, bei den parallel abgehaltenen Tanzkursen seine Performance auf Vordermann bringen.
Zum heimlichen Star avancierte sicher der am Sonntag abgehaltene Flohmarkt auf dem gesamten Außengelände. Bei herrlichem Sonnenschein und Livemusik konnte hier gestaunt und gehandelt werden. Eine Vielzahl von längst vergessenen Dingen des damaligen Lebens ließen die Gedanken an die Zeit des Wirtschaftswunders und deren verspielt liebevolles Design lebendig werden.
Es wurde noch bis weit in den späten Abend dem Rockabilly gehuldigt und ich weiß schon jetzt: das kommende Jahr werde ich wieder mit dabei sein.
